Durch die Landschaft der Steinmetze im Říčany-Gebiet – Mariä-Himmelfahrt-Kirche in Mukařov
Kaum 2 km südöstlich vom Ort Žernovka steht die Mariä-Himmelfahrt-Kirche am Mukařov-Ortrand, die in den Jahren
1891–1893 auf Kosten des Fürsten Jan II. von Lichtenstein (er spendete 6 000 Gulden) und aus der Sammlung hiesiger Einwohner im neugotischen Stil aufgebaut wurde.
Erste Erwähnung örtlicher Kirche stammt aus dem 14. Jh. Einige Zeit besitzten sie Kalixtiner, später gehörte sie der Schwarzkosteletz-Pfarrei an und seit 1754 war sie Bestandteil der Říčany-Pfarrei. Aufgrund des Toleranzpatents wurde Expositur hier in Mukařov errichtet, die in 1855 auf die Pfarrei erhoben wurde. Seit 2009 gehört die Gemeinde wieder der römisch-katholischen Říčany-Pfarrei. Gegen 1888 beim Abreißen der alten verkommenen Kirche wurden Bleistatuetten der vier Evangelisten gefunden. Es wurde auch eine Glocke aus dem 16. Jh. (1573) erhalten, die der damalige Besitzer des Schwarzkosteletz-Herrschaftsguts Graf Smiřický spendete. Im Innenraum neuer Kirche sind Bilder vom Maler Jan Heřman platziert, Altar, Kanzel und Beichtstuhl wurden vom Schnitzer Petr Bušek von Sychrov gebildet. Ebenso bemerkenswert sind gemalte Fenster mit den Motiven von Mariä Himmelfahrt und St. Johannes des Täufers im Presbyterium, die Fürst Jan II. von Lichtenstein der Kirche spendete.
Stein für den Bau der neuen Kirche wurde laut Gemeindechronik aus dem Bruch Horka in Žernovka und aus Srbín geliefert. Es handelt sich um vorbildliches Beispiel der Anwendung der Granitquader auf einem Kirchenbau. Angeblich ließen Adelige sowie die hiesigen Bauern kostenlos den Stein einführen, sogar auch Handwerker arbeiteten ohne Lohn, weil sie ihre Teilnahme am Bau der Kirche für Ehre hielten. Weihbischof Ferdinand Kalous weihte die Kirche am 13. August 1893. Zur Kirche und Pfarrei gehört auch Mukařov-Caritasheim unweit der Kirche in der Caritasstraße, wo Kardinal Josef Beran in den Jahren 1963–1964 vom kommunistischen Regime interniert wurde. Bis 1996 war hier Kloster der Kongregation der Hedwigschwestern, heute befindet sich hier Kardinal Josef Beran Seniorenheim
Foto: B. Dudíková Schulmannová, 2016
Für Die Welt der Steine zur Verfügung gestellt von Autoren:
Barbora Dudíková Schulmannová, Vojtěch Janoušek, Tomáš Navrátil,
Václav Rybařík und Pavel Vlašímský
