Salzbergwerke

Die polnische Salzkathedrale – Velička ist eines der ältesten und schönsten Salzbergwerke der Welt. Sie war vom 13. Jahrhundert bis zu Beginn des 21. Jahrhunderts in Betrieb. Bereits 1978 wurde Velička in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen und ist heute ein touristisches Zentrum mit über einer Million Besuchern pro Jahr.

Das Bergwerk reicht bis in eine Tiefe von 327 m, und die Gesamtlänge der Stollen beträgt über 300 km, wobei nur ein minimaler Teil davon für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Dennoch ist der 3,5 km lange Wanderweg ein schönes Erlebnis. Ein Teil des Bergwerks ist der Geschichte des Salzabbaus gewidmet, ein anderer Teil wird als Konzertsaal, Kapelle und Restaurant genutzt und es gibt sogar einen unterirdischen See. Die Besucher können die Besichtigung mit Bergmannslampen oder Lampen in den engsten Stollen und Flözen erleben, so wie es einst die mittelalterlichen Bergleute taten.

Klodawa ist das letzte unterirdische aktive Salzbergwerk in Polen. Salz wird hier erst seit Mitte des 20. Jahrhunderts abgebaut. Das Bergwerk wird auf traditionelle Abbauweise betrieben, so dass der Charakter der natürlichen Schönheit, die durch das Salz geschaffen wurde, vollständig erhalten werden kann.

Einige der ältesten Bergwerke Europas befinden sich auch in Hallstatt, Österreich. Heute sind die restaurierten Bergwerke für die Öffentlichkeit zugänglich, die eine fachkundige Führung, eine Rutsche und einen unterirdischen Salzsee genießen kann.

In Rumänien, mitten in Transsilvanien, im Landkreis Cluj (Klausenburg), gibt es ein riesiges Salzbergwerk Turda. Beim Abbau, der etwa vom 2. Jahrhundert n. Chr. bis zur ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts andauerte, wurden nie Sprengstoffe verwendet. Dies macht die Größe der Mine umso bedeutender. Während der Laufzeit der Tätigkeit wurden rund 3 Millionen Tonnen Salz gewonnen. Während des Zweiten Weltkriegs wurde der unterirdische Bereich als Schutzraum für die Zivilbevölkerung genutzt, danach als Käselager und Anfang der 1990er Jahre wurde er für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Salzphänomene

Salz kann unter den richtigen Bedingungen interessante Phänomene schaffen. In Chile, in der Atacama-Wüste, befindet sich das Tal des Mondes, in dem man bis zu 30 cm große Salzkristalle sehen kann. Im Death Valley (Tal des Todes), Kalifornien, gibt es das so genannte „Badwater“, das durch die Verdunstung von Salzseen in Gebieten mit großer Dürre entstanden ist. Es hinterlässt seltsame Salzformationen, eine regelrechte Wüste aus Natriumchlorid. Der Mono Lake in Kalifornien ist ein außergewöhnliches Naturphänomen. Seine Oberfläche und seine Ufer sind mit Tropfsteinformationen in Form von Säulen, Türmen, Kuppeln, Pyramiden, Haufen aus Salz und anderen Mineralien übersät.

Wichtigkeit des Salzes

Salz wird in großem Umfang als Nahrungsmittel (der Mensch verbraucht 7 – 8 kg/Jahr), in der Fischverarbeitung, Lebensmittelindustrie, Viehzucht, Metallurgie, in der chemischen Industrie, in der Straßeninstandhaltung, Landwirtschaft als Düngemittel und als therapeutisches Salzbad verwendet. Es wird auch für die Herstellung von Glasuren, Stärke und zum Färben von Textilien verwendet. Der Aufenthalt in einer Salzgrotte hat dank der ionisierten Luft, der Abwesenheit von pathogenen Bakterien, der Feuchtigkeit und des Drucks eine therapeutische Wirkung auf Allergien und Asthma.

Quelle: Lomy a těžba