WIRD STONEHENGE WEGEN DES NEUEN TUNNELS HEILIGE STILLE ODER PROBLEME ERLEBEN?

Mehr als eine Million Touristen besuchen jährlich das berühmteste megalithische Monument in Wiltshire, England. Die Unantastbarkeit des Ortes wird seit vielen Jahren durch den Lärm der nahe gelegenen Autobahn gestört. Doch damit sollte es vorbei sein. Doch der Vorschlag für eine Änderung hat seine Kritiker.

Das Gebiet um das Steindenkmal wird bald umgestaltet. Wie der Komplex aus Menhiren und Steinkreisen, der etwa 13 km von der südenglischen Stadt Salisbury entfernt liegt, entstanden ist, ist noch immer ein Rätsel. Seine geheimnisvolle Energie zieht vor allem zur Zeit der Sommer- und Wintersonnenwende Hippie-, Druiden- und heidnische Liebhaber an. Tatsächlich sind die Steine so ausgerichtet, dass der gesamte Komplex eine Sonnen- und Mondausrichtung hat und somit ein Tempel für Sonne und Mond ist. Daher glauben die Menschen, dass Stonehenge speziell zur Verehrung der Kräfte von Sonne und Mond gebaut wurde. 

Seit Jahrzehnten wurde die Unantastbarkeit des Ortes durch den Verkehr der nahe gelegenen A303 gestört, die Teil einer wichtigen Verbindungsstraße zwischen London und Devon und Cornwall ist. Nach jahrelangen Debatten und Diskussionen hat die Regierung kürzlich Pläne zum Bau eines 2,9 km langen Straßentunnels in der Nähe von Stonehenge vorgestellt. Der Vorschlag wurde geändert, nachdem festgestellt wurde, dass das Bauwerk die Sicht auf die Sonne von Stonehenge zur Wintersonnenwende beeinträchtigen würde. Der Tunnel wurde daher im Entwurf 50 Meter weiter vom Denkmal entfernt.

Kritiker haben argumentiert, dass einige der archäologischen Stätten aus der Jungsteinzeit und der Bronzezeit, die die Landschaft um Stonehenge prägen, durch den Tunnelbau beschädigt werden könnten. Die Regierung hat jedoch betont, dass der Tunnel getreu der Trasse der A303 verlaufen wird, um solche Schäden zu vermeiden. Der heilige Zugang zu Stonehenge vom Fluss Avon aus wird beibehalten. So könnten Besucher und Pilger die Route von früher nachvollziehen. Die Verringerung der Verkehrsbelastung in Stonehenge wird auch für die Umwelt und die Wirtschaft von großem Nutzen sein. Die Stonehenge Alliance hat sich jedoch bisher gegen den Änderungsvorschlag ausgesprochen. Sie ist besorgt, damit der Eingriff die ikonische Landschaft nicht stört.

Der neue Tunnel ist jedoch Teil von Plänen und Investitionen zum Ausbau der A303, mit denen die Wirtschaft in Devon und Cornwall angekurbelt werden soll – in Orten, die malerische ländliche Gegenden sind, aber unter einer schlechten Verkehrsanbindung an den Rest Großbritanniens leiden

Quelle: National Geographic

Autor: Redaktion 22. 9. 2017