Über der Landschaft schwebende Steine – Teil 2
Verankerung und Transportkapazität
Insgesamt befinden sich 49 Stützen entlang der Seilbahntrasse, die höchste Stütze ist 40,0 m hoch (Abb. 5), sowie 8 Anker- und Spannstationen (Abb. 7). Um die Handhabung, Reparatur und Wartung zu erleichtern, wird das Tragseil mit einem Durchmesser von 45 mm (Abb. 8) auf der vollen Seite und 35 mm auf der leeren Seite (die Seite mit den leeren Wagen, die nach Černý Důl zurückkehren) nicht in einem Stück, sondern in Abschnitte unterteilt, die durch die angegebenen Anker- und Spannstationen definiert werden.
Im Idealfall bewegen sich 265 Fahrwägen mit der Geschwindigkeit von 3,15 m/s die Seilbahntrasse (Abb. 9) entlang, der Fragwagen wiegt 450,0 kg und seine Transportkapazität beträgt ca. 750,0 kg, in einer Schicht kann die Seilbahn ca. 800,0 Tonnen Kalkstein transportieren. Der Abstand zwischen den Fahrwägen beträgt ca. 63,0 m. Die Fahrwägen werden mit Hilfe von Klemmbacken und dem eigenen Gewicht des Fahrwagens zum Zugseil verbunden, das „endlos“ ist. Dadurch können die Fahrwerke nach dem Beladen oder Entladen an das Zugseil angeschlossen werden, ohne dass die Seilbahn angehalten werden muss.
Seilbahnantrieb und -steuerung
Die Seilbahn wird von einem 130 kW starken Elektromotor angetrieben, der sich in der Ladestation befindet. Seine Aufgabe ist es, die Seilbahn zu starten, ihr den ersten Impuls zur Bewegung zu geben. Angesichts der Eigengewichtskapazität der Seilbahn (die volle Seite zieht über die leere Seite) ist dann ihre Aufgabe, die Seilbahn auf die erforderliche Geschwindigkeit von 3,15 m/s abzubremsen und gleichzeitig elektrischen Strom für die Bedürfnisse des Černý Důl-Betriebs zu erzeugen.
Für die Bedienung der Seilbahn in der Verladestation sorgen 3 Arbeiter: ein Maschinist, der die Seilbahn startet und stoppt und ihren Betrieb mit Hilfe der installierten Kontroll- und Messgeräte überprüft, ein Arbeiter, der die Wagen belädt und ein Arbeiter, der die routinemäßige Wartung, die kontinuierliche Reinigung des Arbeitsplatzes und die Kontrolle der Kalksteinbehälter durchführt. Die Entladestation ist mit 2 Arbeitern besetzt, von denen einer dreht und nach dem Ausschütten vom Kalkstein in den Trichter die Fahrwägen sichert und bedient, während der andere wiederum routinemäßige Wartungsarbeiten und die laufende Reinigung des Arbeitsplatzes durchführt. Alle Arbeiter, sowohl in Černý Důl als auch in Kunčice, wechseln sich an diesen Stellen ca. jede Stunde ab.
Die Steuerung der Seilbahn wird über GSM-Netz und SIM-Karten sichergestellt, die Bediener in den Stationen besprechen sich per Telefone oder Funkgeräte.
Gesetzgebung, Kontrollen und Überwachung
Neben den normalen gesetzlichen Vorschriften werden die Installation, Wartung, Reparatur und der Betrieb der Güterseilbahn durch die seit dem 1. Juli 1967 gültige Norm CSN 27 3205 geregelt. Die Norm legt den Umfang und die Termine der Inspektionen der Tragseile (Beschädigung der „Z“-Schlösser, die die Seele des Seils umflechten), des Zugseils (Verlust des Seildurchmessers und Anzahl der gebrochenen Drähte), sowie der Inspektionen der Stützen, der Verankerungs- und Spannstationen, der in den Stationen befindlichen technischen Anlagen usw. fest.
Während des Betriebs wird die Seilbahn durch Kameras an den Stützen 14 und 33 sowie durch einen Chip, der an jedem Fahrwagen eingestellt und an ausgewählten Stützen gescannt wird, überwacht. Mit diesem System kann der Maschinist über den eventuellen Verlust eines Fahrwagens auf der Strecke oder andere Notfälle informiert werden.
Quelle: Lomy a těžba