DIE TEUFELSBRÜCKE VON KROMLAU

Die Ferien sind da, eine Zeit der Ausflüge – mal länger, mal kürzer. So wollen wir dieses Mal ein Objekt zeigen, das sich in der Nähe der polnischen Grenze befindet – 60 km von der Stadt Żagań entfernt. Und wir wollen hoffen, dass dieser Text zu einer lebendigen Besichtigung der Brücke und des Kromlauer Parks anregt.

1844 beschloss Friedrich Hermann Rötschke, inspiriert durch den Pückler-Park in Muskau, seinen eigenen Garten anzulegen. Der Garten ist im Laufe der Jahre gewachsen und umfasst heute 81 Hektar – er ist einer der größten Parks in Sachsen. Der Eigentümer pflanzte die ältesten Bäume Mitte des 19. Jahrhunderts, und viele von ihnen wachsen noch heute.

Der Park ist hauptsächlich mit Rhododendren (Azaleen und Rhododendren) bepflanzt und ist daher im Mai einen Besuch wert. Die ersten Rhododendren wurden von Georg Eichler, einem der Gründer der Deutschen Gesellschaft für Dendrologie, nach Kromlau gebracht, und die Pflanzen kamen unter anderem aus Georgien und dem Kaukasus. Aber auch im Sommer ist der Park schön, weil viele andere Pflanzen blühen.

Im Park gibt es den Rakotz-See und die Brücke über diesen See, die vor fast 150 Jahren gebaut wurde. Es handelt sich um eine Bogenbrücke aus Stein und Basalt aus Steinbrüchen der Sächsischen Schweiz. Es dauerte 10 Jahre, den Stein für die Dekoration des Parks und den Bau der Brücke abzubauen. Unter den Baumaterialien gibt es aber auch viele Steine aus weiter entfernten Ländern wie der Tschechischen Republik oder Skandinavien.

Die Brücke wurde im Jahr 1860 in Betrieb genommen. Die Einheimischen nannten sie Teufelsbrücke – wie einige andere Bogenkonstruktionen aus dieser Zeit.

Die Brücke wurde mit großer Präzision gebaut, was ihr ein besonderes Merkmal verleiht: Die Brücke und ihre Spiegelung in der Seeoberfläche bilden einen vollständigen Kreis. Diese Besonderheit zieht viele begeisterte Fotografen an, sowohl Amateure als auch Profis.

Leider ist die Brücke aufgrund ihres Alters ziemlich wackelig und kann nicht mehr begangen werden. Es ist jedoch nicht schwer, Orte mit herrlicher Aussicht zu finden, von denen aus man die „teuflische“ Konstruktion bewundern kann.

Viele Besucher von Kromlau sagen, dass der Genius loci dieser Brücke sehr gut für die Verfilmung von Tolkiens Herr der Ringe-Trilogie oder für deren Adaption geeignet gewesen wäre.

Quelle: Kurier kamieniarski

Autor: Kurier Kamieniarski | Publiziert: 04 Juli 2017