Durch die Landschaft der Steinmetze im Říčany-Gebiet – Bruch Žernovka, Teil 2

Der Říčany-Pluton umfasst einen Körper mit einem ungefähr eliptischen Querschnitt (13 x 9 km). Wie schon Katzer (1888) gezeigt hat, besteht er vor allem aus zwei konzentrisch geordneten magmatischen Hauptfazien, und zwar aus einer an Einsprenglingen reichen Außenfazie und aus einer anderen Innenfazie mit kleinerer Anzahl an Einsprenglinge. Ihr Kontakt ist nicht aufgedeckt, aber er ist vermutlich allmählich. Auch Unterschiede in der Modalzusammensetzung und in Inhalten der Hauptelemente sind minimal. Neues U-Pb Datieren vom Zirkon bestätigt, dass beide Fazien im gleichen Zeitraum, vor ca. 337 Millionen Jahren, intrudierten (Trubač et al., im Druck). Der zentrale Teil des Körpers wurde durch eine jüngere, jetzt schlecht aufgedeckte, Intrusion des feinkörnigen Doppelglimmerleukogranits des sog. Jevany-Typs, durchgebrochen, und der Südplutonrand ist mit einer ~1 km breiten Zone zahlreicher Pegmatit-, Mikrogranit- und Aplitadern mit markanter Anreicherung an Bor, Zinn, Niob und Tantal gesäumt.

Westliche Kontakte des Říčany-Plutons mit den Neoproterozoikum- und Kambriummetasedimenten des Bohemikums sind intrusiv, mit deutlicher Kontaktmetamorphose. Der Ostrand ist von Permokarbonsedimenten bedeckt, deren Basalkonglomerate Říčany-Granitblöcke enthalten. Wie wir im Bruch Žernovka sehen werden, ist das Vorkommen großer mafischer mikrogranularer Enklaven für die Zentralfazie des Říčany-Plutons charakteristisch, die hybrid und an Kalium reich sind, und sie zeigen auch weitere Affinitäten bei Durbachitmagma. Sie werden mit auffälligen Akkumulationen der K-Spateinsprenglinge oft in Zusammenhang gestellt. Diese Assoziation zeigt komplizierte Interaktionen zwischen basischen und sauren Magmen und auch fast erstarrten K-Spatkumulaten, und zwar offenbar in verschiedenen Stadien.

Für Die Welt der Steine zur Verfügung gestellt von Autoren:
Barbora Dudíková Schulmannová, Vojtěch Janoušek, Tomáš Navrátil,
Václav Rybařík und Pavel Vlašímský