Steinkugeln in der Slowakei Steinkugeln von Megoňky

Steinkugeln erregen die Weltöffentlichkeit. Die ersten Funde in Costa Rica werden in wohl jedem Reiseführer erwähnt. Was jedoch in der Weltliteratur fehlt, ist beliebige Erwähnung der jüngsten Entdeckungen von Steinkugeln in der Tschechischen und Slowakischen Republik! Wussten Sie davon?

 

 

 

Die ersten Nachrichten aus dem tschechoslowakischen Grenzgebiet

Der erste Bericht über Steinkugelfunde in der Slowakei stammt aus dem Jahr 1995. Die Arbeiter des Steinbruchs in Megoňky haben die Erscheinung beschrieben: Nach jeder Sprengung sahen wir Steinkugeln, einige von ihnen mit einem Durchmesser von mehreren Metern. Die kleinen Exemplare wurden von den Einheimischen in ihre Gärten gebracht. Doch viele, darunter der größte mit einem Durchmesser von fünf Metern, wurden durch weitere Sprengungen zerstört.  In den 1980er Jahren wurde in dem Steinbruch noch Sandstein abgebaut, doch heute ist er stillgelegt. Die Steinkugeln wurden an der tschechisch-slowakischen Grenze von Jablunkov über Megoňky bis Klokočov gefunden.

 

Megoňky

Der alte Steinbruch befindet sich in der Turzovská vrchovina (Turzover Hochland) an der Staatsgrenze zwischen der Tschechischen und der Slowakischen Republik. Ein durchgehender Gürtel von etwa 250 Metern mit dem größten Vorkommen von Steinkugeln verläuft durch den Standort Megoňky und das nahegelege Klokočov. Das Gebiet von Kysuce ist geologisch sehr interessant, vor allem wegen des Vorkommens von Konglomeraten aus verschiedenen exotischen Mineralien, die sonst nirgendwoanders in der Slowakei zu finden sind.

 

 

Einem aufmerksamen Betrachter fallen die vielen zerbrochenen und zersplitterten Gegenstände auf, die Überreste von Steinkugeln. Dies ist wahrscheinlich die größte europäische Fundstelle von Steinkugeln, vergleichbar vielleicht nur mit den Funden in Costa Rica.

Die am besten erhaltenen Steinkugeln sind noch heute in den Wänden des Steinbruchs zu sehen. Seit 1995 wurden hier rund 30 Kugeln mit einem Durchmesser von 25 bis 300 Zentimetern gefunden. Viele von ihnen wurden entfernt.  Hiesige Einwohner erinnern sich an einen erfolglosen Versuch, die größte Kugel mit einem Kran zu bewegen.

Die größte Steinkugel mit einem Durchmesser von 3 Metern befindet sich noch im Steinbruch. Ihr Körper besteht aus einem grobkörnigen Konglomerat von Steinkörnern zwischen 2 und 4 Zentimetern, während die Oberfläche eine feinkörnige Oberfläche aufweist. Sie ist in zwei Hälften geteilt, wie durch einen idealen Schnitt. Während der Abbauphase wurden kugelförmige Objekte mit einem Durchmesser von bis zu 5 Metern freigelegt und weggesprengt. Nach Ansicht von Geologen könnten die Kugeln durch eine gewisse Spannung und Rotation im Gestein entstanden sein, während andere glauben, dass die kugelförmige Ablösung des Gesteins die Ursache ist.

 

 

In der Nähe der größten Kugel wurde eine weitere mit einer glatten Oberfläche gefunden. Ihre Oberseite ist etwa 35 cm hoch. Ich schätze den Durchmesser auf etwa 85 Zentimeter. Im Steinbruch sind weitere Kugeln zu sehen, die in die Felswände eingelassen sind. Im nördlichen Teil des Steinbruchs befindet sich das Bett einer heruntergefallenen Kugel mit einem geschätzten Durchmesser von 5 Metern.

Eine weitere Steinkugel mit einem Durchmesser von 180 Zentimetern befindet sich oberhalb des Steinbruchs. Sie ist in den Fels eingebettet und beginnt stark zu erodieren.

 

 

Oberhalb des Steinbruchs nahe der Staatsgrenze befindet sich eine Steinkugel mit einem Durchmesser von 120 Zentimetern. Die obere Hemisphäre, die Wasser und Frost ausgesetzt war, ist beschädigt; der untere, geschützte Teil mit feiner Maserung ist in gutem Zustand.

In der Nähe des Steinbruchs liegt ein Berg, der Hromová hora (Donnerberg) genannt wurde und der bei Gewitter Blitze anzieht. Tomas Bzdilik, der Besitzer des Grundstücks unterhalb des Berges, führte mich tief in den Wald, um mir eine erhaltene Steinkugel mit einem Durchmesser von 165 Zentimetern zu zeigen. Sie ist fast perfekt und hat eine feinkörnige Oberfläche, die an „Stuckputz“ erinnert.

 

 

Viele Fragmente von ehemaligen Steinkugeln befinden sich in der Gegend, und auch aus den nahe gelegenen Siedlungen Jelitova, Rakova und Kornice wurden vereinzelte Funde gemeldet.

 

 

 

Quelle: wmmagazin.cz

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