Der Antoninuswall – eine weitere große römische Mauer
Als Hadrian 138 n. Chr. stirbt, ist das Römische Reich innenpolitisch stabil, die Straßen sind sicher, und Handel, Kunst, Bildung und die Entwicklung des Handwerks blüten. Die kaiserliche Macht wird von Antoninus Pius (138 n. Chr. – 161 n. Chr.) übernommen, den Hadrian adoptiert hat.
Schon in den ersten Jahren seiner Herrschaft eroberte Antoninus Pius nach und nach neue Gebiete 160 Kilometer nördlich des Hadrianswalls. Er erreicht die schmalste Stelle dessen, was heute als Central Belt of Scotland bezeichnet wird. Die Entfernung zwischen dem Firth of Forth und der Mündung des Flusses Clyde beträgt dreiundsechzig Kilometer (42,5 römische Meilen). Sie ist etwa halb so lang wie der Hadrianswall.
Um 140 n. Chr. gibt Antonius den Auftrag, mit dem Bau einer Verteidigungsmauer zu beginnen. Theoretisch sollte deren Verteidigung viel einfacher sein. Aufgrund der freigelegten, drei Meter breiten Steinfundamente geht man davon aus, dass der ursprüngliche Plan viel ehrgeiziger war als der des Hadrianswalls.
Sie sollte drei Meter breit und sechs Meter hoch sein. Dieser Plan wurde jedoch aufgegeben und ein fünf Meter breiter und vier Meter hoher Erdwall mit einer Holzpalisade darauf errichtet. Vor dem Schutzwall wurde ein vier Meter tiefer Graben ausgefertigt.
Entlang des gesamten Walls gab es etwa jeden dritten Kilometer (zwei römische Meilen) eine Festung mit Besatzung. Insgesamt waren es achtzehn, mit einer kleineren Festung jede römische Meile dazwischen.
Der Bau des Antoninuswalls dauerte zwölf Jahre. Nach seiner Fertigstellung zogen alle Truppen des Hadrianswalls hierher. Historisch gesehen hatte der Antoninuswall jedoch ein ziemlich kurzes Leben. Er konnte den ständigen Angriffen aus dem Norden nicht standhalten und musste nach bloß acht Jahren nach seiner Fertigstellung aufgegeben und die Militärgarnisonen hinter den Hadrianswall evakuiert werden.
Abschließendes
Der Hadrianswall diente nach seiner Fertigstellung zweihundertachtzig Jahre lang der Verteidigung des Römischen Reiches. Während seiner Existenz wurde er viermal durchgebrochen, und die beschädigten Abschnitte wurden stets von Grund auf wieder aufgebaut. Erst 410 n. Chr. wurde der Wall von der letzten römischen Militärgarnison aufgegeben und diente dann nur noch als Quelle leicht verfügbaren Baumaterials für seine Umgebung.
Quelle: Lomy a těžba