IMPREGNATION. DEFINITION OHNE DEFINITION.

Wir leben im Zeitalter der sozialen Medien. Überall um uns herum gibt es bunte Bilder, aufsehenerregende Instagram-Accounts fallen uns ins Auge, aus dem Augenwinkel sehen wir Werbeslogans. All dies beeinflusst stark unser Bewusstsein und, was noch schlimmer ist, unser Unterbewusstsein. In dieser Welt ist es schwierig oder sogar unmöglich, sich ein richtiges Bild von manchen Dingen zu machen.

 

 

Genau das ist im Bereich der Wasserabdichtungen geschehen. Die Steinpflege wurde in Polen viele Jahre lang nicht ernst genommen. Niemand hat daran gedacht, einen Terrazzo-Grabstein vor Sonnenlicht und Regen zu schützen.

Irgendwann kam aber die Mode aus anderen Ländern zu uns und ein unglaublicher Imprägnierungsboom setzte in Polen ein. Das Land wurde mit einer Welle von Produkten aus dem Ausland überschwemmt, die polnischen Straßen wurden von Lieferwagen mit Werbeaufklebern überzogen, überall sah man bunte Prospekte, die die interessante Zusammensetzung von Produkten vorstellten und eine wundersame Wirkung nach der Anwendung eines bestimmten Produkts versprachen. Es gibt auch Websites mit halbfertigen oder leider oft ganz falschen Übersetzungen ins Polnische.

 

 

Beispiel für eine schlecht durchgeführte Imprägnierung: Küchenarbeitsplatte – gebürsteter Granit. Es wurde ein Produkt auf Wasserbasis verwendet, und leider wusste der die Imprägnierung durchführende Mitarbeiter nicht, dass der Stein zuvor mit einem anderen Produkt behandelt worden war.

 

Diese große Auswahl an Produkten hat uns die Möglichkeit gegeben, buchstäblich über Nacht zum „Spezialisten“ für Wasserabdichtungen zu werden. Aber war das wirklich so?

In einem bestimmten Moment haben wir leider eine sehr wichtige Etappe übersprungen. Die Lernphase. Damit meine ich nicht das, was man in Broschüren und Handbüchern nachlesen kann, sondern konkrete, praktische Erfahrungen. Wir haben diese wichtige Phase verpasst, in der wir Fehler gemacht und daraus gelernt hätten.

 

Beispiel für eine schlecht durchgeführte Imprägnierung: Küchenarbeitsplatte – polierter Granit. Es wurde ein Imprägnierungsmittel auf Wasserbasis verwendet, gefolgt von einem Imprägnierungsmittel auf Lösungsmittelbasis. An den Stellen, an denen Gegenstände auf der Arbeitsplatte abgestellt worden waren, erschienen hellere Flecken. 

 

Stein ist schließlich eine Sache der Natur. Er kann mit der menschlichen Haut verglichen werden – er hat Poren und ist jeden Tag der Umweltwirkungen ausgesetzt. Der Unterschied besteht darin, dass wir gelernt haben, wie wir unsere Haut pflegen müssen, auch wenn unsere Fähigkeiten noch nicht perfekt sind. Wir wissen jedoch, dass wir unsere Haut jedes Mal anders und angemessen schützen müssen, wenn wir zum Skifahren in die Dolomiten fahren, ein Sonnenbad am Strand von Dubai nehmen oder mit dem Hund im Park in den ersten Strahlen der Sommersonne spazieren gehen. Außerdem ist der Hauttyp selbst sehr wichtig. Etwas Ähnliches lässt sich analog für die Steinpflege anwenden.

 

Die Fragen, die beantwortet werden müssen, sind zum Beispiel:

– Wo soll der Stein verlegt werden?

– Ist er Witterungseinflüssen wie Sonne, Wind, Regen oder Frost ausgesetzt?

– Welcher Art von potenzieller Verschmutzung wird er ausgesetzt werden: Wasserwirkung, Kaffee-, Wein-, Zitronen- oder Coca-Cola-Flecken?

Dann ist es wichtig, sich über den Stein selbst zu informieren:

– Art und Typ des Steins

– Art der Bearbeitung

– Art der Oberflächenbearbeitung

– Wurde die Oberfläche zuvor imprägniert? Wenn ja, womit?

– Wurde sie gewachst?

– Welchen Effekt wollen wir erreichen?

 

Erst nach Beantwortung der oben genannten Fragen ist es an der Zeit, das richtige Produkt auszuwählen. Das sollte für uns kein Problem sein, denn auf dem polnischen Markt sind derzeit etwa 20 Firmen mit Imprägnierungsmitteln aktiv, und jede von ihnen hat mehrere Dutzend Produkte im Angebot.

Sobald wir den „goldenen Mittelweg“ gefunden haben, können wir damit beginnen, ihn anzuwenden. Die Frage ist natürlich, wie? Die Gebrauchsanweisungen sind oft in einer Fremdsprache verfasst. Viel Glück, Herr Kowalski!

 

 

Quelle: Kurier kamieniarski

Autor: Dominika Grabiarz | Publiziert: 13. 05. 2021

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