KÖNNTE MAN ES BESSER MACHEN? 13

Es gibt keinen schlechten Stein. Es gibt nur einen schlecht verwendeten Stein.

Dieses Mal machen wir einen Spaziergang durch die Altstadt von Krakau. Unweit des berühmten Königswegs, inmitten prächtiger Denkmäler von europäischem Rang, in der Kanoniczna-Gasse, einer der ältesten Straßen Krakaus, wurden die Fassaden mehrerer benachbarter Mietshäuser renoviert. Die gute Nachricht ist, dass das in diesem Fall verwendete Material genau richtig ist. Bedauerlich ist jedoch, dass dies auf eine Art planlose Weise geschehen ist.

Die Helden der heutigen Folge unserer Serie sind die benachbarten Mietshäuser. Auf dem Foto können Sie sehen, dass sie mit „Fallrohr“ grenzen. Sie wurden etwa zur gleichen Zeit renoviert. Sie stehen nebeneinander auf der gleichen Straße – übrigens ist es schön, dass der Bürgersteig vor ihnen mit Porphyr und nicht mit Betonsteinen gepflastert ist. Sie haben also ähnliche Bedingungen und teilen sozusagen ein gemeinsames Schicksal: Sie sind gleichermaßen den erosiven Kräften der Natur ausgesetzt, sie sind gleichermaßen von den Auswirkungen der Straßenreinigungsarbeiten betroffen – auch was den Winterdienst und das Streuen der Gehwege betrifft. Einige Jahre nach dem Wiederaufbau können wir jedoch deutlich sehen, wie unterschiedlich die Ergebnisse sind.

In beiden Fällen wurden Sockel aus Sandstein verwendet. Und im ersten Fall werden sie sicherlich viele Jahre lang dienen. Es stimmt zwar, dass diese Sockel Wasser aus dem Boden ziehen, weil der Bauunternehmer keine Fuge zwischen dem Pflaster und der Mauer hergestellt hat, was zu Farbverlust und Ausbleichung führt, aber das Material wurde so gewählt, dass eine Haltbarkeit von vielleicht hundert Jahren gewährleistet ist. Im Fall des Nachbarhauses können die Sockel heute wieder repariert werden – die Farbe blättert ab, das Material bröckelt, bricht, zerbröckelt.

Auch hier stellt sich die Frage: Könnte man es besser machen? Aus welchem Grund hat der Bauunternehmer ein Material gewählt, das nicht für den Außenbereich geeignet ist? Warum hat sich der Bauunternehmer nicht für den Stein interessiert und bei der Wahl des richtigen Materials beraten? Warum ist das Image der Langlebigkeit von Naturstein hier erneut beschädigt worden? Oder war der Preis vielleicht wieder das einzige entscheidende Kriterium bei der Ausschreibung…?

Quelle: Kurier kamieniarski

Autor: Bogusław Skolak   |   Publiziert: 25 Juni 2014

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