STEINKUGELN IN DER WELT

Moeraki Steinblöcke

Am bekanntesten sind wohl die sphärischen Moeraki-Steinblöcke an der neuseeländischen Otago-Küste, von denen spektakuläre Fotos im Internet kursieren. Die größten von ihnen wiegen mehrere Tonnen und erreichen einen Durchmesser von bis zu 2,5 Metern. Der örtlichen Legende nach stürzte hier das mythische Kanu Arai-Te-Uru, das aus fernen Ländern mit Kürbissen und anderen Gaben der Natur zurückkehrte, und das Meer spülte versteinertes Gemüse und Körbe mit Waren an Land.

moeraki koule

 

Geologen haben eine pragmatischere Version: die riesigen Karbonatkonglomerate entstanden vor 50-60 Millionen Jahren in den schlammigen Sedimenten der Küstenzone des Meeresbeckens. Im Inneren der Kugel befindet sich in der Regel ein „Keim“ – ein fossiles oder angesammeltes kohlenstoffhaltiges Material, an dem Kalziumkarbonat oder Kalzit heranzogen wurde. Bei der Zersetzung bildet die organische Substanz um sie herum ein alkalisches Milieu, und das im Wasser enthaltene Kalzium schlägt sich an der Oberfläche des Keims in Form von Kalzit nieder, das den Sand und Schlamm um den „Keim“ herum bindet. Das Ergebnis sind verdichtete, sphärische Gebilde aus Sand-, Schiefer- und Schlammsteinen, die widerstandsfähiger sind als das umliegende Gestein. Die Wellen haben sie über Millionen von Jahren in eine perfekte Kugelform gebracht.

 

Costa-ricanische Steinkugeln

Auch die costa-ricanischen Steinkugeln sind weithin bekannt. Im Flussdelta des Dikis an der Pazifikküste wurden mehr als dreihundert Steinkugeln mit einem Durchmesser von bis zu 2,57 Metern und einem Gewicht von bis zu 20 Tonnen gezählt. Einige sind Karbonatkonglomerate, wie die Moeraki-Steinblöcke, aber es gibt auch künstliche, die aus härteren Gesteinen wie Gabbro und Granodiorit geschaffen sind. Wissenschaftler glauben, dass die Indianer, als sie die natürlichen Steinkugeln sahen, diese zu einem Gegenstand der Verehrung machten und auch begannen, selbst Kugeln aus abgerundeten Steinblöcken aus härterem Gestein herzustellen.

 

Autor: Ing. Václav Vachuška

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