WEISSE WÜSTE UND KRISTALLBERG
Wir arbeiten mit einem Material, das unter anderem so wertvoll ist, wie es sich im Laufe von Millionen Jahren allmählich gebildet hat. Es ist ein Material, das wir respektieren, denn jeder Stein ist ein kleines Kunstwerk. Unsere fortschrittlichen Technologien sind manchmal nichts im Vergleich zu dem, was die Natur schafft.
Hier ist ein Beispiel. Der Kristallberg lässt allen Fans für Geologie das Herz schneller schlagen. So viele Kristalle von Kalzit sieht man nicht jeden Tag.
Der Kristallberg ist ein Ort in der Libyschen Wüste, genauer gesagt in einem ihrer zu Ägypten gehörenden Teile – der Weißen Wüste. Die Weiße Wüste entstand in der späten Kreidezeit, und die Landschaft hier ist sehr interessant. Hier gibt es große Kalksteinformationen, von denen zwei sogar ihre eigenen Namen haben: der Pilz und das Huhn.
Der Kristallberg, auch als Juwel der Wüste bekannt, ist einer der seltensten Berge der Welt. Es ist ein Berg voller verschiedener Kristalle, von denen es insgesamt mehr als 12 Arten gibt. Der Hügel selbst ist eine Art subvulkanisches Gewölbe, das im Oligozän vor 33 Millionen Jahren entstanden ist.
Geologen bezeichnen sie als „exhumierte Höhle“ – wahrscheinlich war es eine Höhle voller Stalagmiten und Stalaktiten, die durch die Bewegung der Erdkruste an die Oberfläche gedrückt wurde und durch Erosion ihre Hülle verlor.
Die freigelegten Kristalle sind fast verblasst, und Untersuchungen haben ergeben, dass es sich nicht um Quarzkristalle handelt. Wahrscheinlich geht es um Kristalle von Baryt und Kalzit.
Die Stätte ist den Einheimischen seit Jahren bekannt und wurde leider zerstört, als sie Steinmaterial für den Straßenbau sammelten. Außerdem kommen immer mehr Touristen auf der Suche nach Souvenirs hierher. Ägyptische Wissenschaftler haben jedoch die Einzigartigkeit der Stätte erkannt, und das Gebiet steht seit einigen Jahren unter Naturschutz.
Es ist nicht leicht, diesen Ort zu besuchen. Es gibt keine Städte in der Nähe. Für Interessierte werden jedoch spezielle Führungen organisiert.
Quelle: Kurier Kamieniarski
Autor: Kurier Kamieniarski | Publiziert: 21. 12. 2020
