EINE REISE ZUM MITTELPUNKT DER ERDE. IN ISLAND KANN MAN DAS INNERE EINES VULKANS BETRETEN

sopka

Jules Verne hat davon nur geträumt, aber in Island haben sie es wahr gemacht. Ein lokales Reisebüro hat damit begonnen, Touren in das Innere des Vulkans Thrihnukagigur anzubieten.

 

Der Mensch war schon vor 40 Jahren auf dem Mond. Aber erst in jüngster Zeit haben wir begonnen, in das Innere von Vulkanen vorzudringen. Ab Juli wird jeder, der bezahlen kann, die Möglichkeit dazu haben. Der isländische Reiseveranstalter 3H bietet seit diesem Sommer ein faszinierendes Erlebnis an: einen Abstieg in den erloschenen Vulkan Thrihnukagigur.

Island ist berühmt für seine Vulkane – der berüchtigte Eyjafjallajokull zum Beispiel war 2010 in allen Zeitungen zu sehen. Als er im März desselben Jahres eine riesige Aschewolke ausspuckte, verursachte er für ganz Europa enorme Komplikationen. Der Abstieg ins Innere von Thrihnukagigur gilt jedoch als völlig ungefährlich. Der Vulkan hat drei Magmareservoirs – daher auch sein Name: Thrihnukagigur bedeutet „Krater der drei Spitzen“.

Der Vulkan ist in vielerlei Hinsicht einzigartig: Bei seinem letzten Ausbruch floss Magma an der Innenseite des Kraters hinunter – deshalb sieht er aus wie aus einem Fantasy-Film. Nur den Drachen und Zwerge würde man hier erfolglos suchen. Haraldur Sigurdsson, ein lokaler Vulkanologe, bestätigt dies: „Der Thrihnukagigur ist ein einzigartiger Vulkan. Es sieht so aus, als hätte jemand einen Stöpsel herausgezogen und die Lava wäre abgeflossen.“

Zwischen dem 15. Juni und dem 31. Juli wird Touristen die einmalige Gelegenheit geboten, den Vulkan zu besuchen. Zunächst durchqueren sie den 4 Meter breiten Schlund des Vulkans und steigen dann 120 Meter durch den Schlot des Vulkans in einen der Stauseen hinab. Sie werden einen Aufzug benutzen, den der Reiseveranstalter im Krater installiert hat. Die Expeditionen sind nur während des kurzen isländischen Sommers möglich, wenn der Vulkan sicher zugänglich ist. Insgesamt werden vier Abfahrten pro Tag unternommen.

 

 

Quelle: National Geographic

Autor: Redaktion 6. 5. 2012

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